Eine Analyse von Medienberichten zeigt einen Aufwärtstrend von Vorfällen. Wann reagieren die Behörden?


Allein 37 belegte Vorfälle in den letzten 2 Jahren. Turmfälle, abgeknickte Rotorblätter & Brände an Gondeln. Die Liste der Windradunfälle seit 2005 ist beunruhigend lang. 2018 wurden von den Medien  11 Feuer an Windrädern in der Bundesrepublik verzeichnet. Der letzte Vorfall erst am 29.11.2018 in der Nähe von Wilhelmshaven.

Bei Bränden an der Gondel sind der Feuerwehr meist die Hände gebunden. Es bleibt oft nur die Möglichkeit, die Anlage kontrolliert abbrennen zu lassen und das umliegende Gebiet weiträumig abzusperren. Und auffällig ist, wie oft die Ursachen der Feuer in den Medien mit „unbekannt“ oder recht unspezifisch mit einem „technischen Defekt“ bezeichnet werden. In den meisten Fällen bleiben Betreiber und Hersteller der Öffentlichkeit die Antwort auf die Frage, warum die Windräder Feuer fingen, schuldig. Warum ist das so?

Allgemein werden viele Fragen aufgeworfen, wenn man sich die Meldungen zu Havarien von Windkraftanlagen ansieht. Mehr als die Hälfte der Berichte beziehen sich auf Brände. Aber liegt die Dunkelziffer im Bereich von z.B. Turm- und Rotorschäden vielleicht viel höher, als angenommen? Schließlich ist ein in Flammen stehendes Windrad erheblich auffälliger als ein still stehendes Windrad mit defektem Fundament. Werden die Behörden mit einer Meldepflicht reagieren? Trotz mehrfachen Forderungen aus Bevölkerung und Politik passiert nichts.

Stellen wir uns vor, dass die Bundesrepublik in Naher Zukunft abhängig von der regenerativen Energiegewinnung sein wird, so sollte es plausibel sein über den Zustand und die Verfügbarkeit  der Energielieferanten genauestens Bescheid zu wissen.

Eine Vermutung liegt nahe, dass mit steigendem Alter der Anlagen auch die Schadensrisiken zunehmen.

„Wir haben uns einmal die Zahlen zu den bekannten Fällen angesehen und mussten feststellen, dass es einen deutlichen Aufwärtstrend bei Havarien an Windrädern gibt.“, so Dipl. Ing. Benjamin Krüger, Leiter F&E des Münchner Schwingungsanalyse-Spezialisten GEPA-mbH. „Waren es 2010 noch neun bekannte Fälle, sind es im Jahr 2018 bisher schon 19 bekannte Fälle. Dabei hat sich gerade die Sensor-Messtechnologie (MEMS Sensorik)  in den letzten 10 Jahren sehr stark weiter entwickelt, so dass mittlerweile sehr wirtschaftliche S-H-M (Structural-Health-Monitoring)  Lösungen für eine kontinuierliche Überwachung von Schwingungen an Bauwerken zur  Verfügung stehen und derartige Ausfälle weit vor ihrem Auftreten diagnostiziert werden könnten.  Noch vor einigen Jahren waren die Kosten für ein Struktur-Schwingungs-Messsystem erheblich, so dass eine kontinuierliche Überwachung nicht wirtschaftlich war. Jetzt könnten viele Totalschäden und Investitionen in die Sanierung durch eine wirtschaftliche  S-H-M Lösung  und der vorausschauenden Wartung  verhindert werden.“ sagt der Münchner  Messtechnik-Experte Krüger, dessen smarte Lösungen für die Überwachung von Blatt, Gondel, Turm und Fundament- Schwingungen von vielen Netzbetreibern, Sachverständigen und Windparkbetreibern zur Schwingungsanalyse verwendet werden.